Schaufensterkrankheit pAVK
Was ist die Schaufensterkrankheit (pAVK)?
Die Durchblutungsstörung der Beine wird im Volksmund oft als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Sie sorgt für Beschwerden beim Gehen, v.a. in der Wade, wodurch die Patienten gezwungen sind nach einer bestimmten Gehstrecke stehen zu bleiben - daher auch die Bezeichnung "Schaufensterkrankheit". Schreitet die Krankheit fort, können bereits im Ruhezustand Schmerzen auftreten, es können Geschwüre und Gewebsuntergänge folgen (Raucherbein). Sogar die Amputation kann drohen. Ursächlich ist die Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose), welche durch erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker und Blutharnsäurewerte sowie Rauchen hervorgerufen wird.
Diagnostik und TherapieWir bieten Ihnen an jedem Tag der Woche eine Gefäßsprechstunde an, zu der sich der Patient anmelden kann. Hier erfolgen die genaue Erhebung der Krankengeschichte sowie eine körperliche Untersuchung. Die Ultraschalluntersuchung zeigt uns, ob und in welchem Grad eine Gefäßverkalkung vorliegt. Außerdem kann ambulant eine Messung der Sauerstoffsättigung im Gewebe vorgenommen werden. Hierzu wird lediglich eine Sonde auf die Haut geklebt, die dann die nötigen Informationen schmerzfrei ermittelt.
Besteht eine relevante Verengung der Gefäße, erfolgt im stationären Bereich eine Gefäßdarstellung der Gefäße von der Bauchschlagader bis zu den Fußarterien mittels Röntgen (Angiografie), ggf. können Computertomografie und Magnetresonanztomografie zusätzliche Informationen geben.
Abhängig von der Intensität der Beschwerden und von dem Befund der Angiografie stehen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. Bei nur geringen Beschwerden kann eine konservative Behandlung mit Medikamenten zur Blutverdünnung (ASS), Medikamenten zur Bildung neuer Gefäße, Gehtraining und Einstellung der Risikofaktoren (Bluthochdruck, Cholesterinerhöhung, Blutzucker) ausreichen. In jedem Fall sollten Sie aber das Rauchen einstellen.
Bei fortgeschrittener Erkrankung stehen uns abhängig vom Befund der Angiografie interventionelle und operative Verfahren zur Verfügung, die auch kombiniert angewandt werden können. Bei der interventionellen Behandlung wird mittels eines Katheters mit einem Ballon das Gefäß an der verengten Stelle aufgedehnt und ggf. mit einem Stent stabilisiert. Operativ gibt es verschieden Möglichkeiten, evtl. kann das Gefäß lokal eröffnet, von innen gereinigt und mit einem Flicken erweitert werden. Manchmal - wenn die Engstellen besonders lang sind oder an ungünstigen Stellen liegen - muss auch eine Umgehung der Engstellen mit einem sogenannten Bypass erfolgen. Dazu kann falls vorhanden eine körpereigene Vene oder eine Kunststoffröhre verwendet werden. Moderne Materialien stehen uns hier zur Verfügung, die gut vertragen werden und langlebig sind. Was für Sie in Frage kommt, besprechen wir nach Durchführung der Untersuchungen ausführlich und sorgen dafür, dass Sie - wenn eine Operation nötig ist - zeitnah in unserer hochmodernen Operationseinheit versorgt werden.