Körpertherapeutische Übungsgruppe
Therapeutischer Hintergrund
Ausgelöst durch ungünstige Beziehungserfahrungen, besonders am Beginn unseres Lebens, wird der altersangemessene Ausdruck von Gefühlen und Bedürfnissen gehemmt oder anderweitig beeinträchtigt. Typischerweise geschieht dies durch mangelnde Wärme und Halt, Zurückweisungen, Überforderungen, seelische und körperliche Verletzungen.
Wenn sich soziale Beziehungserfahrungen wiederholen, hält das heranwachsende Kind aus Schutz vor weiteren Verletzungen den Gefühlsausdruck zurück. Dabei lernt es nicht nur, eine seelische Haltung einzunehmen, die es letztendlich an der Entfaltung des eigenen Potentials hindert, sondern es verkörpert auch diese Geschichte.
Praktisches Vorgehen
In der Übungsgruppe sollen körpertherapeutische Elemente zur Anwendung kommen, z.B. aus der Bioenergetik und Gestalttherapie.
Ziele:
- eine bewusstere Wahrnehmung des eigenen Körpers einschließlich typischer Körperhaltungen
- zu erfahren, wie sich meine Körperhaltung auf meine Gefühle auswirkt und wie sich diese durch eine Veränderung der Körperhaltung auch verändern können (Rückkopplungsprozess)
- zu erkennen, wie ich mit meinen Mitmenschen in Kontakt trete, welche Haltungs- und Ausdrucksmuster ich dabei benutze
- Verbesserung des Kontaktes zu meine Gefühlen (Wahrnehmung)
- Erproben und Erweitern meiner emotionalen und körperlichen Ausdrucksfähigkeit
- Erreichen von mehr Lebendigkeit
- Verbesserung und Vertiefung des Kontaktes zu meinen Mitmenschen bzw. Erlernen von klaren Abgrenzungsmöglichkeiten
Methoden:
- Körperwahrnehmungs- und Bewegungsübungen einzeln, paarweise und in der Gruppe
- Spielerischer Zugang, z.B. durch übertriebenen Gefühlsausdruck, Rollenspiele
- Einsatz der Stimme
Übungen aus unterschiedlichen Bewegungslehren (Yoga, Dehnungsübungen, Atemtherapie) kommen unter den oben genannten Gesichtspunkten zum Einsatz. Z.B. wird eine Dehnungsübung mit der Vorstellung und dem Gefühl verbunden, einen konkreten Raum für sich in Anspruch zu nehmen.